MUNOL – Model United Nations of Lübeck

Munol (29. Mai bis 2. Juni 2017) – Ein Bericht von Kai Werder

MUNOL – Model United Nations of Lübeck- ist eine Woche gefüllt mit Debatten, 350 Anzug tragenden Jugendlichen aus über 15 Ländern und Abendpartys bei denen man in der „official language“ Englisch kommuniziert. Diese volle Woche wird hauptsächlich von Schülern der Thomas- Mann- Schule organisiert und geleitet. Ich möchte versuchen, einen kleinen Einblick in diese Woche zu geben.

Bei MUNOL debattiert man im Stil der UN. Das schließt eine förmliche Kleidung tragende klassenstarke Gruppe aus Schülern, die im Vorhinein bereits ihr Land mit dazugehörigen Ansichten bekommen und aus dieser Stellung diskutieren und abstimmen, ein. Für eine Woche spielen 350 Schüler also Abgeordnete aus aller Welt und versuchen, Lösungsansätze zu verschiedenen Themenbereichen mit unterschiedlichen Schwerpunkten zu finden, wie z.B. Umwelt, Menschenrechte und nukleare Anliegen.

Diskutieren auf diesem Niveau (auf Englisch und sachlich) und Verstehen der strikten Benimmregeln ist natürlich nicht angeboren. Deshalb hat unsere Schule vor ungefähr einem ¾ Jahr eine MUNOL AG gegründet. Dort haben wir mit insgesamt 7 Leuten angefangen, uns mit internationalen Problemen aus einer neuen, durch ein fremdes Land gegebenen Perspektive auseinander zu setzen. Nachdem wir in diesem kleinen Kreis einige Sitzungen gemacht hatten, sind wir zusammen zu dem Debating Club der Thomas Mann Schule gegangen. Dies ist eine tolle Möglichkeit die Vorgehensweise von MUNOL kennenzulernen und sich darauf vorzubereiten.

Zurück zu der eigentlichen MUNOL Woche oder besser gesagt kurz davor, denn dort haben wir unser zu repräsentierendes Land zugeteilt bekommen: KANADA. Ein Land, welches sich aus vielen Dingen raushält und mit den Deutschen meist übereinstimmt. Das perfekte Land für Neueinsteiger wie uns!

Es ist für die Teilnahme von MUNOL wichtig Position Papers zuschreiben. Position Papers schildern die Meinung des zugeteilten Landes zu den auf der Agenda stehenden Problemen. Dies hilft einem enorm, um in der späteren Diskussion eine Meinung zu verteidigen und mit Hintergrundwissen zu prahlen. (Wussten Sie z.B., dass Kanada genauso wie Deutschland 15% seines Gesamtstroms aus AKWs bezieht? )

Man schreibt dann seine 2 bis 3 seitenlange Stellungsnahme über das zugeteilte Land. Die generellen Informationen, die für alle Länder als Informationsquelle genutzt werden können, werden von den Chairs geschrieben und veröffentlicht.

Dann war auch schon die Woche da, für die man sich vorbereitet hatte. Sie fing mit Reden und kurzen Vorstellreden von den jeweiligen Gruppenführern an. Hier wurde viel Potenzial verschenkt, denn selbst Länder wie einige Inselstaaten oder Küsten nahe Staaten haben eher über Luftverschmutzung geredet, als mit einem Worte zu erwähnen, dass ihr Land in ein paar Jahren nicht mehr da sein könnte.

Es ging dann weiter mit dem formellen Schreiben (Resolution) von Lösungsansätzen, die jeweils separat in kleinen Gruppen ausgearbeitet wurden, um in den darauffolgenden Tagen besprochen, geändert, angegriffen und drüber abgestimmt zu werden.

Die Debattierenden mussten sich natürlich auch einigen Regeln unterwerfen die wichtigsten waren: Man steht auf um eine Frage zu stellen bzw. man bleibt stehen um eine Antwort zu bekommen, man darf nicht „Ich“ sagen, sondern muss sich als Abgeordneter in der 3. Person Singular ansprechen und die Diskussion darf nur über den Chair laufen, damit kein direktes Gespräch entstehen kann.

Die Diskussion fing immer mit einer Lesezeit an. Darauf folgten eine Vorstellung der Resolution durch den Hauptautor sowie eine Fragerunde. Danach wurde eine Stunde für und eine Stunde gegen die Resolution als Debattierzeit ausgeschrieben.

Am Abend war für die hart arbeitenden Delegierten in verschiedenen Party-Locations gesorgt. Doch natürlich musste/wollte man sich auch am nächsten Tag wieder 8 Stunden unterhalten und Argumente um die Ohren hauen, also musste man dann doch irgendwann Schlafen gehen.

Damit beende ich diesen kurzen Einblick in die Welt von MUNOL. Wir als AG hatten auf jeden Fall viel Spaß und freuen uns auf jede weitere Aktivität und Erfahrungen in diese Richtung.

Falls jemand Interesse verspürt bei MUNOL mitzumachen und von unserer Schule kommt, kann er die Teilnehmer, wie auf dem Foto zusehen sind, oder Frau Schröder/Herr Wulf ansprechen.